Verurteilung eines Serienvergewaltigers rechtskräftig
Ausgabejahr 2005
Erscheinungsdatum 23.12.2005
Nr. 180/2005
Verurteilung eines Serienvergewaltigers rechtskräftig
Das Landgericht Gera hat mit Urteil vom 7. April 2005 den Angeklagten wegen versuchter Vergewaltigung mit Todesfolge in Tateinheit mit versuchtem sexuellen Missbrauch von Kindern mit Todesfolge und mit Körperverletzung mit Todesfolge unter Einbeziehung der Einzelstrafen aus einem früheren Urteil des Landgerichts Gera zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe als Gesamtstrafe verurteilt und seine Unterbringung in der Sicherungsverwahrung angeordnet.
Der Angeklagte hatte das Tatopfer, ein zehnjähriges Mädchen aus Jena, am späten Nachmittag des 9. Februar 2002 beim Inlineskaten auf einem unbeleuchteten Rad- und Fußweg am Rande Jenas angetroffen. Er brachte sie unter Anwendung oder Androhung von Gewalt zu einer angrenzenden, mit hohem Gehölz zugewachsenen und schwer einsehbaren Stelle, um sie dort zu vergewaltigen. Bevor es zu sexuellen Handlungen kam, erstickte das Tatopfer in Folge eines vom Angeklagten ausgeübten flächigen Drucks auf seinen Hals. Als der Angeklagte erkannte, dass das Tatopfer tot war, gab er sein Vorhaben auf und entfernte sich.
Der Angeklagte hatte bereits am 2. Oktober 2001 eine Fünfzehnjährige und am 14. Dezember 2001 eine Einundzwanzigjährige in Gera vergewaltigt. In der Nacht auf den 16. Juni 2002 vergewaltigte er wiederum eine Achtzehnjährige in Gera. Auch bei diesen Taten hatte er die jungen Frauen auf einem öffentlichen Weg überwältigt und an eine entlegene, schwer einsehbare Stelle geschafft und dort vergewaltigt. Wegen dieser Taten, die jeweils in Tateinheit mit Raubdelikten standen, hatte ihn das Landgericht Gera am 2. Februar 2004 zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 13 Jahren (Einzelstrafen: Zehn Jahre, sieben Jahre und fünf Jahre) verurteilt. Diese Strafen sind jetzt in die Gesamtfreiheitsstrafe einbezogen worden.
Der Bundesgerichtshof hat die Revision des Angeklagten verworfen. Das Urteil des Landgerichts Gera ist damit rechtskräftig.
Beschluss vom 7. Dezember 2005 - 2 StR 474/05
Landgericht Gera - Entscheidung vom 7. April 2005 - 505 Js 18937/03 - 1 Ks
Karlsruhe, den 23. Dezember 2005
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